Bittersüßer Nachtschatten / Bittersweet nightshade (Solanum dulcamara) 🟣 Heute stelle ich euch mal wieder eine unserer heimischen & schönen Giftpflanzen vor. Der Name allein klingt schon alles andere als langweilig. Hinter einer Pflanze mit solch einem Namen steckt meist mehr. 🌿 Auch optisch ist die Kletterpflanze ein Hingucker, rankend und mit den hübschen violetten Blüten mit gelben Staubblättern, zieht sie nicht nur zahlreiche Insekten an. 🟣 Wer schon selbst Tomaten oder Kartoffeln kultiviert hat, dem kommen die Blüten sicher bekannt vor, nur dass diese lila sind. Denn auch der Bittersüße Nachtschatten zählt zusammen mit Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und auch der Tollkirsche zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). 🌿 Die Pflanze ist giftig, sie enthält Solanin und Alkaloide. Die Stiele werden heute pharmazeutisch in Fertigpräparaten genutzt, sie seien erst bitter und dann süß im Geschmack, daher der Name. 🟣 In der mittelalterlichen Heilkunde wurde der Bittersüße Nachtschatten als Schmerzmittel bei Gelenk- und Gliederschmerzen, bei Hauterkrankungen und Gicht eingesetzt. In der Mythologie sollte sie gegen Albträume helfen und gegen den Zustand „geistiger Umnachtung“, um Dämonen auszutreiben. 🌿 Die grünen und gelben noch nicht reifen Beeren sind am giftigsten, Blätter und Stängel sind weniger giftig, am niedrigsten ist der Alkaloidanteil in den vollreifen, roten Früchten. Für Kinder kann eine Menge von etwa 30 unreifen Beeren bereits tödlich sein. 🟣 Man findet die Pflanze meist im Wald, in feuchten Gebüschen, Erlen-Bruchwäldern und an Flussufern.