Steckbriefe A-F

Ackerstiefmütterchen

Hellgelbes Ackerstiefmütterchen inmitten einer Wiese

"Dreifaltigkeitsblümchen"


Botanisch: Viola arvensis

 

Geschichte: bereits seit 2000 Jahren bei Krankheiten wie Epilepsie der Kinder im Einsatz, seit dem Mittelalter ist die Behandlung bei Milchschorf bekannt


Blüten & Blätter: herzeiförmige Blätter, bis zu 20-30 cm hoch, Blüten ähnlich dem Gartenstiefmütterchen, hellgelb, weiß, selten bläulich oder violett - jedoch in Mini-Version von 1-2cm; Kronblatt nicht viel größer als die oberen Kronblätter; rundlich bis lanzettliche Blätter an verzweigten Stängeln


Standort: Äcker, trockene Wiesen, Gärten 


Arten & Familie: Kleiner Bruder vom Wilden Stiefmütterchen, zahlreiche Züchtungen  wie Garten-Stiefmütterchen und Hornveilchen; Veilchengewächse, Violaceae


Inhaltsstoffe & Wirkung: Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine, Schleimstoffe, Salicylsäureverbindungen,  Vitamin C; entzündungshemmend, reizmildernd


Verwendung: als Gesichtswasser oder als Tee (auch über die Mutter möglich) bei Milchschorf und anderen Kinderhautkrankheiten; feuchte Gesichtspackung bei Akne; Tee-Kombination mit anderen Kräutern zur Blutreinigung und auch bei Rheuma und Gicht; als Salbe zur Hautpflege


Sammelzeitpunkt: blühendes Kraut von Mai bis August/September


Hinweis: sehr selten allergische Reaktion


Verarbeitungshinweise: kopfüber gebündelt trocknen lassen

Magie & Volksglauben

  • das Ackerstiefmütterchen steht für Schönheit, Vergebung & Kraft, es gilt als "Spiegel der Seele"
  • im Mittelalter ein sehr beliebtes Heilmittel für Kinderkrankheiten, besonders gegen die gefürchteten Fieberkrämpfe

Bärlauch

Frisch austreibender Bärlauch an einem Bachlauf im Wald

"Hexenzwiebel & Waldknoblauch"

 
Botanisch: Allium ursinum

Geschichte: bekannt bei den Römern und populär im Mittelalter

Blüten & Blätter: an einem bis zu 25cm hohen Stängel, lanzettliche Blätter, weiße sternförmige Blüten als Scheindolde, charakteristischer Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter 

Standort & Vorkommen: ganz Europa, in schattigen und feuchten Wäldern, auf humusreichem Boden

Familie: Amaryllisgewächse, Amaryllidaceae

Inhaltsstoffe & Wirkung: ätherisches Öl, Bärlauch-Adenosin, Glutathion, Eisen, Mangan, Methyl-L-Cysteinsulfoxid, Phytohormone, Vitamin C; ähnliche Wirkungsweise wie Knoblauch - herz- und kreislaufstärkend, antimikrobiell, entgiftend

Verwendung: hauptsächlich volksmedizinische Anwendung als Tinktur bei Appetitlosigkeit oder Magen- und Darmproblemen, Frühjahrsmüdigkeit, Rheuma und Gicht, Gedächtnisprobleme, Hautunreinheiten; kulinarisch: Salat, Suppen, Pesto etc. 

Sammelzeitpunkt: Blätter vor Beginn der Blütezeit im März und April

Verwechslung:  Maiglöckchen! Herbstzeitlose! Gefleckter Aronstab! Nur bei 100%iger Sicherheit ernten!

Hinweis: Verzehrmenge "normal" halten, sonst reizend

Verarbeitungshinweise: Bärlauch immer frisch verwenden, sonst keine Wirksamkeit 

Magie & Volksglauben

  • 🪄Früher durfte Bärlauch nicht nach der Walpurgisnacht (30.04.) geerntet werden, denn dann sei er von negativer Energie der Waldteufel behaftet
  • im Mittelalter glaubte man an seine gift- und dämonenabwehrende Wirkung

Beifuß

Beifuß kurz vor der Blüte vor einem Getreidefeld und gewittrig dunklem Himmel

"Sonnwendgürtel und Jungfernkraut"


Botanisch: Artemisia vulgaris 

Geschichte: benannt nach der griechischen Göttin der Jagd, Keuschheit und Geburt - Artemis; bereits bei den Angelsachsen u. Druiden gegen Gifte und Unheil eingesetzt; galt bis ins Mittelalter als "Mutter aller Kräuter"

Blüten & Blätter: bis 1,50 m hoch, unten verholzt, in Rispen bräunlich oder rötliche Stängel, fiederartige lanzettliche Blätter, Oberseite kahl und dunkelgrün, Unterseite weiß und filzig behaart, gelb oder rötliche Einzelblüten als Ähren oder traubenartig zwischen Juni und September

Standort & Vorkommen: als „Unkraut“  an Wegrändern, Schutthalden, Böschungen

Arten & Familie: Korbblütengewächse, Asteraceae
 

Inhaltsstoffe & Wirkung: Bitterstoffe, ätherisches Öl, Cineol, Harz, Inulin, Thujon, Vitamine; verdauungsanregend, appetitanregend, wärmend, schweißtreibend

Verwendung: durch medizinische Verwendung des Wermuts, in den Hintergrund getreten;  volksmedizinisch auch bei Magen- und Darmbeschwerden, Nervenleiden, Schwäche und sogar Epilepsie als Tee; traditionelles Frauenkraut zur Wehen- oder Menstruationsförderung; erfrischendes Fußbad; kulinarisch: Blüten- und Blütenknospen als Gewürz für fette Speisen

Sammelzeitpunkt: (Juni) Juli bis August (September) die jungen oberen, blühenden Triebspitzen, die Wurzel im September und Oktober

Verwechslung:  Wermut, Ambrosia

Hinweis: nicht überdosieren, nicht in der Schwangerschaft, allergische Reaktionen möglich

Verarbeitungshinweise: in Bündeln und kopfüber zum Trocknen aufhängen 

Magie & Volksglauben

  • 🔥zur Sommersonnenwende (21.06.) tanzte man früher mit "Sonnwendgürteln" aus Beifußtrieben ums Feuer, um sie anschließend zum Schutz vor Dämonen ins Feuer zu werfen
  • 🪄die magische Sammelzeit wäre bei abnehmendem Mondstand
  • Beifuß war früher in vielen Kulturen weltweit ein fester Bestandteil von Fruchtbarkeitsritualen und Geburten, Schutzriten gegen Dämonen und Blitzeinschläge und noch heute eine wichtige Zutat bei Räuchermischungen für bspw. die Rauhnächte rund um den Jahreswechsel

Gemeiner Beinwell

Blühender Beinwell

"Die Schwarzwurz"

 

Botanisch: Symphytum officinale
 

Geschichte: bereits von Dioskurides als Wundmittel und Arnika der Knochen bezeichnet; im Mittelalter bei Hildegard von Bingen und Paracelsus im Einsatz

Blüten, Blätter & Wurzel:  50 cm bis 1 m hoch, Blütenstand nickend, trugdoldig. Blüte schmutzig purpurn, rosa – violett oder gelbweiß, glockenartig. Stängel unten reich verästelt. Stängelblätter raubehaart. Schwarze Wurzel, innen weiß, kann bis 1 m in die Tiefe reichen

Standort & Vorkommen: Ufer, Gräben, Auwälder, nasse Wiesen, auch auf feuchten Schuttplätzen und an Wegen; liebt nassen, stickstoffhaltigen Boden; in ganz Europa und häufig

Arten & Familie:  Borretschgewächse, Boraginaceae
 

Inhaltsstoffe & Wirkung: Allantoin, Gerbstoffe, Flavonoide, Pflanzensäuren, Pyrrolizidinalkaloide (daher auf Menge achten), Schleim, Stärke, Triterpene, Vitamin B12 – Gewebeneubildung (Allantoin), abschwellend, entzündungshemmend, wundheilend, narbenglättend

Verwendung: hauptsächlich die Wurzel, seltener die Blätter bei Wunden, Gicht, Rheuma, Gelenkschmerzen, Knochenbrüchen, Zerrungen, Prellungen, Verspannungen, Muskelkater und vielem mehr als Salbe, oder Tinktur aus mind. 40%igem Alkohol, Tee, frisch geschnittene Wurzel oder Blätter als Umschlag

Sammelzeitpunkt: Blüte Mai bis September, Ernte Wurzel März, April, oder Spätherbst

Verwechslung: mit dem Blattaustrieb des giftigen Fingerhuts; Sichere Kennzeichen des Beinwells: Blätter deutlich am Stängel herablaufend, rauhaarig

Hinweis: von einer inneren Anwendung wird aufgrund der Alkaloide abgeraten; nicht in der Schwangerschaft verwenden; nicht in metallischen Gefäßen aufbewahren

Verarbeitungshinweise: Wurzelstöcke von Erde befreien, längs halbieren, zum Trocknen aufhängen oder im Dörrautomaten

Magie & Volksglauben

  • 🪄Die Wurzeln sammelte man traditionell zur Herbst-Tagundnachtgleiche (21.09.) zum Schutz vor angezauberten Krankheiten und zum Schutz auf Wanderschaft

Blutwurz

gelbe, vierblättrige Blüten der Blutwurz

"Tormentill"

 

Botanisch: Potentilla erecta 

Geschichte: im Mittelalter gegen vielerlei Schmerzen angewendet, unter anderem im Einsatz gegen die Ruhr oder die Pest

Blüten & Blätter, Wurzel: unregelmäßiger holziger Wurzelstock, innen weiß, beim Anschneiden rot, vergabelte Triebe oberhalb 10 bis 40 cm hoch, gefingerte Blätter mit kurzem oder keinem Stiel, Blüte gelb und 4-blättrig im Unterschied zu allen anderen Fingerkraut-Verwandten mit 5 Blütenblättern. Blütezeit vom Frühling bis in den Spätsommer

Standort & Vorkommen: sandig oder moorig, sonnig und warm, an Hängen, in Heiden, auf Lichtungen; in ganz Europa häufig

Arten & Familie: Rosengewächse, Rosaceae

Inhaltsstoffe & Wirkung:  Gerbstoffe – magenfreundlich, Ellagitannine, Flavonoide, Betacarotin, Tormentillgerbsäure, Harz, Pseudosaponine; zusammenziehend, blutstillend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend

Verwendung:  Äußerlich als Wurzel-Tinktur: Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund und Rachenbereich, Abkochung der Wurzel bei Erfrierungen, Hautentzündungen, Hämorriden, Verbrennungen, blutenden Wunden, Nasenbluten; Innerlich: bei Magen- und Darmbeschwerden; Likör

Sammelzeitpunkt: Wurzelstock im Frühjahr oder Herbst

Verwechslung: Hohes Fingerkraut

Hinweis: nicht in Schwangerschaft oder Stillzeit verwenden; Überdosierung vermeiden (max. 3 x 1TL/Tag); jährliche Erneuerung der Präparate; keine metallischen Geräte und Gefäße verwenden

Verarbeitungshinweise: Reinigung des Wurzelstocks; in der Sonne trocknen, zerkleinern

Magie & Volksglauben

  • Paradebeispiel der mittelalterlichen Signaturenlehre (rote Färbung - blutstillendes Mittel)
  • damals sollte schon allein das Halten einer Wurzel Nasenbluten stoppen 

Kleine Braunelle

"Heilkräftiges Aschenputtel"

 
Botanisch: Prunella vulgaris

 

Weitere Namen: engl. "common self-heal" oder "Heal-All", Allheil, Brunelle, Gottheil, Blauer Guckguck, Gutheil, Immergsund, Halskraut, Mundfäulekraut,  St. Antonikraut, Tischlergras, Wundwurz, Zimmermannskraut

 

Geschichte: Bereits im Mittelalter als Heilmittel gegen Diphterie und andere Entzündungen im Mund- und Rachenbereich eingesetzt; seit Jahrtausenden in der chinesischen Volksmedizin bekannt

Blüten & Blätter: Größe (5-30 cm), Blüten (0,7-1,6 cm) -  lilafarbene Lippenblüten, untere Lippe gezahnt, Obere gewölbt, in braunen Kelchen in kopfigen Quirlen von Juni-September (Oktober) oberhalb des ersten Blattpaares; gegenständige Blätter, leicht gewellt, teils behaart an kriechenden Trieben

Vorkommen: Waldwege, Wiesen, Ufer an feuchten, hellen und nährstoffreichen Standorten; Pionierpflanze

Inhaltsstoffe & Wirkung:  Alkaloide, Bitterstoffe, Cumarine, Cyanidin, Flavonoide, Gerbsäure, Gerbstoffe, Kaempferol, ätherische Öle, Rosmarinsäure, Saponine; adstringierend, antibakteriell, blutdrucksenkend, blutstillend, harntreibend, krampflösend


Arten & Familie:  die Großblütige Braunelle - doppelt so große Blüten und nur zerstreut in Kalkgebieten; Lippenblütengewächse, Lamiaceae

Verwendung: auch in heutiger Volksmedizin Blätter bei Augenentzündungen, Halsentzündungen, Lungen-, Magen-, und Darmproblemen, als Gurgelmittel und als Salbe oder Waschung zum Heilen von Wunden, Herpes (auch bei resistenten Erregern); Blätter und Blüten als dekorative, geschmackvolle Salatbeigabe

Sammelzeitpunkt: das gesamte Kraut von Mai bis Oktober

 

Verwechslung: Evtl. mit dem Kriechenden Günsel oder dem Gundermann, die auch violette Lippenblüten haben, aber bereits viel früher blühen


Verarbeitungshinweise:  Kleinen Krabbeltieren die Chance geben, davon zu laufen


Blume des Jahres 2023


Große Brennnessel

Große Brennnessel in voller Blüte

"Die Wasserliebende Donnernessel"

 
Botanisch: Urtica dioica 

 

Geschichte: seit der Antike als Heil- und Zauberpflanze bekannt; ihre Fasern wurden noch bis ins 20. Jhd. zu Nesselgarn und Nesseltuch verarbeitet

Blüten & Blätter: Blütenrispen lang, hängend, grünlich von Mai bis August; Pflanze zweihäusig. Blätter gekreuzt-gegenständig.

Standort: Wegränder, feuchte Stellen in Laub- und Nadelwäldern; Stickstoffzeiger, in Wäldern auch Nässezeiger; sehr häufig

Inhaltsstoffe & Wirkung: Ameisensäure, Gerbstoffe, Flavonoide, Carotinoide, Pflanzensäuren, Histamine, Chlorophyll, Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Schwefel und Mangan, Vitamin A und C – adstringierend, stärkend, antirheumatisch, blutreinigend, entwässernd, anregend; Samen/Früchte – Proteine, Schleime, Öl, Carotonide und Clorophyll

Arten & Familie: Große und Kleine Brennnessel; Brennnesselgewächse, Urticaceae 

Verwendung: Aufguss, bei Rheuma und Gicht, Frühjahrs-/ Herbstkur, Prostata-Beschwerden; als Spülung gegen Schuppen, Brennnessel-Peitsche bei Gelenkschmerzen, Brennnessel-Presssaft;  kulinarisch: frische Blätter als Salat oder Gemüse, Neun-Kräuter-Suppe, "Samen" - Brennnesselfrüchte werden bekannter und beliebter als Kräftigungsmittel z.B. auf dem Butterbrot

Sammelzeitpunkt: 

  • Ernte der frischen Triebe: März bis Mai;
  • Ernte großer, kräftiger Blätter: Ende April bis Juni;
  • Blütenernte: Juni bis August;
  • Samenernte: Im Spätsommer/Frühherbst
  • Wurzelernte: Frühjahr oder Herbst

Verwechslung: sichere Kennzeichen: alle Blätter länger als ihr Stiel (im Gegensatz zur kleinen Brennnessel), kleine Brennnessel aggressiv. Beide Arten heilpflanzlich anwendbar


Hinweis: beim Sammeln sind Handschuhe empfehlenswert


Verarbeitungshinweise: einzelne Blätter an der Luft trocknen, Wurzeln von Erde befreien und an der Luft oder im Dörrautomaten trocknen. 


Heilpflanze des Jahres 1996  & 2022

Magie & Volksglauben

  • durch ihre Andersartigkeit und die schmerzenden Brennhärchen hatte man schon immer großen Respekt vor ihr und setzte sie bereits im alten Rom bei Verbannungsritualen ein

  •  zum Schutz vor Blitzeinschlägen wurden Brennnesseln ins Feuer geworfen; Milchzauber

  •  🔥in der Walpurgisnacht (30.04.) steckte man Nesselruten in Düngerhaufen, um Hexen vom Vieh fernzuhalten; eine gesalzene Brennnessel am Vorabend (23.06.) von Johanni sollte die Zukunft voraussagen (verwelkt-negativ, frisch-positiv)

  •  einst war sie so bedeutend, dass sie sogar eine eigene Rune hat


Brunnenkresse

Blühende Brunnenkresse an einem Bachlauf

"Die unbekannte mit nassen Füßen"

 

Botanisch: Nasturtium officinale 

 
Geschichte: Hippokrates sah in ihr ein Mittel zur Atemerfrischung und gegen Zahnfleischprobleme; lange in Vergessenheit geraten, heute zählt es zu unseren "superfoods"


Blüten & Blätter: immergrün gefiederte, eiförmige Blätter mit herzförmigen Endblättern, an flachen langen im Wasser liegenden Trieben, doldentraubige weiße Blüten mit gelborangenen Staubbeuteln von Mai bis Juli


Standort & Vorkommen: an Uferböschungen, Bächen mit leichter Strömung und saubererem Wasser (Bioindikator); in Europa heimisch 


Inhaltsstoffe & Wirkung: Arsen, Bitterstoff, Eisen, Jod, Glukonasturtin, Senfölglykosid, Phenylaethylsenföl,
Vitamine A, C, D; entgiftend, antimikrobiell


Arten & Familie: Kreuzblütengewächse, Brassicaceae


Verwendung: hilfreich bei PMS, Frühjahrskuren, Stoffwechselstörungen, Rheuma; scharfer Geschmack beliebt in der Küche für Kräuterbutter, Salate, Suppen, etc.


Sammelzeitpunkt: ganzjährig die jungen Triebe, im Frühjahr größte Kraft


Verwechslung: mit dem invasiven Teichwasserstern oder dem Bitteren Schaumkraut


Hinweis: übermäßiger Genuss könnte zu Reizungen der Magenschleimhaut führen


Verarbeitungshinweise: wild gepflückte Brunnenkresse gut waschen, um etwaige Larven, die sich gerne an den Blattunterseiten aufhalten, zu entfernen. Da sie oft auch in Naturschutzgebieten vorkommt, wo nicht gesammelt werden darf, empfiehlt sich der Anbau zuhause; frisch zubereiten


Duftveilchen oder Märzveilchen

Dunkelviolette Duftveilchen kommen frisch aus dem mit Laub bedeckten Boden

"Magische, mystische Frühjahrsbotin"

 

Botanisch: Viola odorata 

 

Geschichte: Hildegard von Bingen stellte aus ihr, die bis heute bekannte pflegende und hautberuhigende Veilchensalbe her. Der wohlriechende Duft überzeugte sogar berühmte männliche Verehrer wie Napoleon und Goethe. 


Blüten & Blätter: duftende, dunkelviolette Blüten; schwach behaarte, herzähnliche Blätter

 
Standort: Trockene Gebüsche, Trockenwälder, Wegraine; besonders an Wegen in Ortsnähe oft verwildert. 


Inhaltsstoffe & Wirkung: in allen Teilen Schleimstoffe, Saponine, ätherische Öle, Alkaloide, Flavonoide, Odoratin und Salicylsäure – schleimlösend, schweißtreibend, beruhigend 


Verwendung: Extrakte gegen Entzündungen der Atemwege, Umschläge zur lindernden äußerlichen Anwendung, Öl als Erfrischung bei überanstrengten Augen, Gesichtswasser zur Reinigung


Sammelzeitpunkt: März-Mai Blüten und Blätter, bis August ist noch die Ernte der Blätter möglich 

 
Verwechslung: Waldveilchen, Hundsveilchen, Rauhes Veilchen (siehe „mehr“) 


Hinweis: Schwangere sollten übermäßigen Verzehr der Blüten und Blätter vermeiden

 

Heilpflanze des Jahres 2007

Magie & Volksglauben

  • 🔥im Mittelalter sollte das 1. gefundene Veilchen im Jahr Glück bringen und die ersten 3 gegessenen Veilchenblüten vor Krankheit schützen
  • steht für Frühlingsbeginn und Neuanfänge & Jungfräulichkeit
  • Seelenreisen, Bescheidenheit & Geduld
  • Galt bei den alten Griechen und Römern als Kultpflanze zur Weihung ihrer Götter; ein Kranz aus Veilchen sollte einem Kater vorbeugen

Gewöhnlicher Frauenmantel

Von Guttationstropfen bedeckte Frauenmantel-Blätter

"Frauenhilf"

 

Botanisch: Alchemilla vulgaris

 

Geschichte: erst ab dem Mittelalter populär, Hildegard von Bingen empfahl ihn gerne zur Gesichtspflege


Blüten & Blätter: sieben- elflappige gefaltete Blätter, leicht behaart und mit gezähntem Rand, winzige gelbgrünliche Blüten in Knäueln vom Früh- bis in den Hochsommer


Standort & Vorkommen: am Wegesrand, trockenen Gräben oder Gebüschen; in Nordeuropa und den Alpen


Arten & Familie: Rosengewächse, Rosaceae  


Inhaltsstoffe & Wirkung: Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl, Flavonoide, Salicylsäure; entzündungshemmend, krampflösend, adstringierend


Verwendung: bei Durchfallerkrankungen; in der Volksmedizinisch als Tee gegen allerlei Frauenbeschwerden wie Menstruationsprobleme oder Wechseljahre 


Sammelzeitpunkt: Blätter vom Frühjahr bis Juli


Verarbeitungshinweise: das Frauenmantelkraut an der Luft im Schatten trocknen


Magie & Volksglauben

  • 💧Tautropfen (Guttationstropfen) auf den Frauenmantelblättern sollten magische Kräfte haben und bei ausbleibender Schwangerschaft helfen - beliebt bei den Alchemisten (bot. Bezeichnung) 
  • Assoziation mit Gewand der Mutter Gottes
  • 🔥Bestandteil der Kräuterbüscheln, die in der Katholischen Kirche an Mariä Himmelfahrt (15.08.) noch immer in den Kirchen geweiht werden.
  • 🌥️Wetterorakelpflanze: Tau in den Blättern - schlechtes Wetter, kein Tau - schönes Wetter


Hinweis: Der Besuch dieser Seite ersetzt nicht die Beratung eines Arztes oder Apothekers.


Buchquellen:  

Wolf Dieter Storl, 2000, Heilkräuter und Zauberpflanzen, 12. Auflage, Aarau

"Das große Buch der Heilpflanzen", Pahlow, München, 1993

"Wickel, Salben & Tinkturen", Arnold Achmüller, Bozen, 2016


Kommentare: 10
  • #10

    Magisches Marburg (Montag, 05 August 2024 12:19)

    Hallo Anja,
    als ich es das letzte Mal überprüft habe, war der Markt noch angekündigt. Dann haben sie ihn wohl für dieses Jahr leider wieder abegesagt. Danke für den Hinweis.
    Liebe Grüße

  • #9

    Anja Michel (Sonntag, 04 August 2024 21:55)

    Findet der mittelaltermarkt am 7./8.9. in Marburg dieses Jahr statt?
    Ich habe im Internet widersprüchliche Informationen gefunden.
    Viele Grüße, Anja

  • #8

    Anise (Freitag, 23 Februar 2024 21:52)

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    Keep up with the good work..
    See you soon


  • #7

    Victoria lavinn (Mittwoch, 06 Dezember 2023 18:07)

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  • #6

    Andreas Matusch, Marbach (Montag, 26 Dezember 2022 18:34)

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  • #5

    VIBE (Montag, 28 November 2022 11:39)

    die Bestellung hat super schnell und reibungslos geklappt !

  • #4

    Sina (Dienstag, 08 November 2022 14:38)

    Wow!!!
    Das ist so eine tolle Homepage und lässt Marburg in ganz neuen Farben erstrahlen!
    Ich freue mich schon auf den Schmuck! :-)
    Viele liebe Grüße

  • #3

    Inari (Donnerstag, 08 September 2022 15:42)

    danke für die kurzweil, dabei länger Geblieben als gedacht. !
    Jetzt auch wieder auf dem weg.

  • #2

    Heimdall (Mittwoch, 27 April 2022 21:28)

    danke für den magischen Austausch.

  • #1

    Hekate (Mittwoch, 27 April 2022 12:39)

    Auf der durchreise Rast bei dir gemacht.